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            Das Rechenhaus und der Floßgraben
            
            
             
            
            Das
            Rechenhaus markierte einst den Beginn des  Floßgrabens und ist ein
            Baudenkmal des Bergbaus im mittelalterlichen Erzgebirge.  
            
            
            
             
            Im
            15. Jahrhundert erhob sich in unserer Heimat das große "Bergkgeschrey":
            Silber! Dieser Ruf lockte Scharen von Bergleuten, Abenteurern
            und Kaufleuten aus ganz Deutschland und den benachbarten Königreichen
            an. Zum Abstützen der Stollen und Schächte, die bald das Gebirge
            durchzogen, mußten Unmengen an Holz herangeschafft werden. Vor
            allem das benachbarte Schneeberg, einst eine der reichsten Silberstädte
            des Erzgebirges, verbaute ganze Wälder in den unzähligen "Gängen"
            der Bergwerke. Bald reichte das Holz der Umgebung nicht mehr aus.
            Der Transport mit Pferdegespannen wurde aufwendig und vor allem - er
            dauerte zu lange. So schuf man den Floßgraben, einen künstlichen
            Wasserlauf, in dem das Holz durch Wasserkraft viel schneller zu den
            Bergwerken transportiert werden konnte. 
            Im Jahre 1556 begann man mit seinem Bau - er führt als schmaler
            Kanal über 15,3 km von Albernau über Aue nach Schlema, wo im Spätmittelalter
            die behauenen Baumstämme in Empfang genommen und in das benachbarte
            
            Schneeberg gebracht wurden. An der Stelle des alten Floßplatzes in
            Schlema, wo dies geschah, sieht man heute zwei steinerne Pfeiler,
            die daran erinnern. Unweit davon stand einst auch die alte Fürstenmühle,
            die noch durch das Wasser angetrieben wurde, bevor es sich wieder
            selbst seinen Lauf suchen durfte. 
            Am Anfang des Floßgrabens jedoch, dort, wo die Stämme auf die
            Reise geschickt wurden, errichtete man ein Wehr und das Huthäuschen
            des Wärters, der das Einflößen überwachte und auch für den
            Zustand des Floßgrabens verantwortlich war. Von dem Wehr, das man
            bei uns auch als "Rechen" bezeichnet, erhielt das Huthäuschen
            dann seinen späteren Namen. Mehrmals wurden das Wehr und das
            Rechenhaus durch Hochwasser zerstört und wieder aufgebaut. Später
            allerdings verlor diese Einrichtung durch technische Neuerungen und
            den Niedergang des Bergbaus seine Bedeutung  und man nutzte nur
            noch die Wasserkraft. Und schließlich wurde es ein Gasthof, der
            Gasthof - "Rechenhaus". 
            
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